Der Idee zu Natural Fire Fighting ging ein tragisches Ereignis voraus: Nach dem Großbrand der magnesiumverarbeitenden Firma Georg Fischer in Altenmarkt im Jahr 2016 war den Einsatzleitern der Feuerwehr und des Roten Kreuzes rasch klar, dass es eine Lösung für den bis dahin unlöschbaren Magnesiumbrand braucht. Magnesium wird als Leichtmetall in der Industrie vielfach verarbeitet, brennt jedoch bei 3.000 Grad Celsius und reagiert höchst explosiv auf herkömmliche Löschmittel. Nach etwa fünf Jahren Entwicklungszeit hat die Hagauer & Matlschweiger OG nun ein biologisch abbaubares Löschmittel aus umweltfreundlicher Zellulose entwickelt und zum Patent angemeldet. Die Idee wurde überdies unter die besten drei Projekte für den Forschungspreis 2022 vom Kuratorium für Verkehrssicherheit gewählt. Auch die künftige Produktion wird ihren Standort im Gesäuse haben und dadurch vor Ort Wirtschaftsleistung erbringen.
Platz 2 ging an die Blühmelei von Daniela Fößleitner in Ardning, die mit Schnittblumen aus nachhaltigem Anbau punktet. Schnittblumen aus Monokulturen reisen als Frischprodukt oft um die halbe Welt bis sie in den Verkauf kommen. Die Slowflowers der Blühmelei dürfen jedoch zu ihrer Zeit wachsen und in ihrem natürlichen Rhythmus blühen. Dabei wird aufeinen gesunden Boden und den natürlichen Kreislauf geachtet. Auf sämtliche Pflanzenschutzmittel und den Anbau unter Glashäusern wird verzichtet, um das Insektenleben bestmöglich zu fördern. Der Boden wird zudem weitestgehend ohne Maschinen bearbeitet. Das Ziel? Positiven Einfluss auf die Biodiversität nehmen und zudem möglichst vielen Menschen eine Freude bereiten — mit pestizidfreien und saisonal produzierten Blumen aus der Region.
Den Preis in Bronze holten sich Birgit und Matthias Schmiedberger mit ihrem CO2-neutralen Betrieb forstauers in Garns bei Hieflau. Ihr Betrieb setzt sich aus einer Brauerei, zwei Gastronomiebetrieben, zwei Ferienhäusern, einem Wasserkraftwerk, zwei PV-Anlagen und ihrer Landwirtschaft zusammen. In vielen Bereichen arbeiten die Schmiedbergers bereits jetzt CO2-neutral. Durch die Installation von Stickstoffgeneratoren in der Gastronomie und Brauerei konnten überdies 5.000 Kilogramm an klimaschädlichem CO2 pro Jahr eingespart werden. Als positiver Nebeneffekt hat sich die Schaumstabilität des Bieres verbessert und der Betrieb ist nun unabhängiger von der chemischen Industrie. Durch den weiteren Ausbau der PV-Anlage kann zusätzliches Potenzial eingespart werden.